Schere und Spreitzer

Mit den hydraulischen Rettungsgeräten Schere und Spreizer werden verschüttete oder eingeklemmte Personen befreit.

Eine Gasexplosion erschüttert ein Wohngebiet. Ein Haus stürzt ein und begräbt seine Bewohner unter sich. Für die Rettung der Verschütteten bleibt wenig Zeit – es zählt jede Sekunde. In solchen dramatischen Situationen greifen die THW-Kräfte zu hydraulischen Rettungsgeräten, oftmals nur Schere und Spreizer genannt.

Mit dem Hydraulikspreizer werden beispielsweise Trümmerteile angehoben oder Autotüren aufgedrückt. Die Hydraulikschere wiederum dient zum Durchtrennen von Metallteilen. Angetrieben werden die beiden Geräte durch Aggregate mit Elektro- oder Benzinmotor.

Je nach Modell können mit den Spreizern des THW Lasten mit einem Gewicht bis zu 13 Tonnen präzise gehoben und auseinander gedrückt, in geringerem Maße auch gezogen und zusammengedrückt werden. Durch das Aggregat wird das Gerät mit Hydrauliköl versorgt, welches einen Kolben entweder nach oben oder nach unten schiebt. Durch eine je nach Hersteller unterschiedliche Bedieneinrichtung bestimmt die Einsatzkraft mit einer Hand die Richtung des Ölflusses und damit des Kolbens. Die andere Hand hält das Gerät; bei einem Gewicht von rund 20 Kilogramm ist das keine leichte Aufgabe. Die Spreizarme bestehen aus einer Aluminium-Legierung oder aus Werkzeugstahl. Mit ihnen lassen sich Betonplatten bis zu 70 Zentimeter auseinander bewegen – genug Platz, um einen Menschen hindurchzuziehen.

Die Hydraulikscheren des THW durchtrennen zum Beispiel Türfassungen, Seile sowie Rohre aus Metall. Stahl lässt sich bis zu einem Durchmesser von 22 Millimetern schneiden. Dies ist vor allem bei Stahlbeton zum Durchtrennen der eingebetteten Armierungen wichtig. Im Gegensatz zur Feuerwehr benötigt das THW seine Rettungsgeräte in der Regel nicht bei Verkehrsunfällen, sondern bei der Rettung von Verschütteten aus Trümmern.

Quelle: THW.de / Hochschule Bonn-Rhein-Sieg